Presseerklärung
der Südwestdeutschen Antiatom-Initiativen
6.11.2004
Protestaktionen
zum CASTOR-Transport in Süddeutschland
Seit gestern Widerstandscamp gegen den CASTOR-Transport in
Oberhausen-Rheinhausen bei Philippsburg mit Auftaktdemonstration in Wiesental.
Landkreis
Karlsruhe schränkt Versammlungsfreiheit ein. Weitere Verbotsverfügungen für
einzelne Aktive im Anti-Atom-Widerstand.
Ein buntes Widerstandscamp findet seit gestern in Oberhausen-
Rheinhausen in der Nähe des Atomkraftwerks Philippsburg statt.
Etwa 30 bis 40 Leute verbrachten dort die Nacht, unter ständiger
Beobachtung durch die Polizei. Die gut gelaunten Camp-
BewohnerInnen bereiten sich auf den CASTOR-Transport von La
Hague nach Gorleben vor, der am Sonntag mittag an der deutsch-französischen Grenze bei Lauterbourg erwartet wird.
Die CampteilnehmerInnen planen einen Marsch zur
Auftaktdemonstration in Begleitung eines geschmückten Treckers.Dabei wird an einer Stelle die CASTOR-Transportstrecke überquert,
was laut einer Allgemeinverfügung des Landkreises Karlsruhe verboten ist. "Aus unserer Sicht gibt es keine Begründung für diese
Allgemeinverfügung. Wir lassen uns unser Demonstrationsrecht
nicht nehmen", so ein Sprecher des Camps. Der Marsch beginnt
heute gegen 12 Uhr.
Für Sonntag, 7. November, ist ab 14 Uhr ein Schienenspaziergang entlang der Transportstrecke ab dem S-Bahnhof Maximiliansau-
West (Wörth / Karlsruhe) geplant. Der Camp-Sprecher dazu: "Damit
laufen wir dem CASTOR-Transport entgegen, der um etwa 15 Uhr
in Wörth erwartet wird."
Die Allgemeinverfügung des Landkreises Karlsruhe schränkt die
Versammlungsfreiheit an der voraussichtlichen Transportstrecke
ein. So sind Demonstrationen in der Nähe der Bahnstrecke Wörth - Karlsruhe - Graben-Neudorf - Mannheim verboten. In der
Begründung wird aufgeführt, dass vergangene Aktionen darauf
schließen ließen, dass es auch bei diesem Transport zu
Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten kommen könne.
Die aufgeführten Beispiele sind sehr allgemein und vage gehalten.
So heißt es an einer Stelle ohne nähere Angaben: "21.03.2002:
eine Blockadeaktion kann gerade noch verhindert werden."
Die Stadt Mannheim reihte sich gestern in die Gruppe der bislang
zehn badischen Gemeinden ein, die einzelne Anti-Atom- AktivistInnen mit Verfügungen belegten. In den Verfügungen wird
den AktivistInnen untersagt, sich am 7. November den
Bahnanlagen der Deutschen Bahn AG in diesen Gemeinden auf
mehr als 50 m zu nähern.
Damit haben die AktivistInnen bislang von den Gemeinden
Altlußheim, Neulußheim, Reilingen, Schwetzingen, Stutensee,
Philippsburg, Waghäusel, Graben-Neudorf, Hockenheim, Karlsruhe
und Mannheim Verfügungen erhalten.
Weitere Informationen zum CASTOR-Transport gibt es bei der
Pressestelle der südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen oder auf
den Internetseiten http://www.castor-stoppen.de,
http://neckarwestheim.antiatom.de
oder http://www.castor.de.