Südwestdeutsche
Anti-Atom-Initiativen
c/o Demokratisches Zentrum • Wilhelmstr. 45/1 •
71638 Ludwigsburg
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H Email: anti-akw.neckarwestheim@s.netic.de
PRESSEERKLÄRUNG Stand 17.15 Uhr
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01. August 2001
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Längster Castor-Transport von zahlreichen Widerstandsaktionen
begleitet
Im gesamten Bundesgebiet zahlreiche Anti-Atom-AktivistInnen an der
Strecke unterwegs
Der mit insgesamt 12 Atommüllbehältern größte Castor-Transport
aller Zeiten wird von zahlreichen Widerstandaktionen begleitet. Noch
bevor der Zug mit Behältern aus Brunsbüttel und Stade am Mittag mit
den Behältern aus Mülheim-Kärlich zusammengekoppelt werden konnte,
hatte der Transport schon mehr als zwei Stunden Verspätung.
Die in der Vergangenheit übliche Strecke über Lüneburg-Uelzen
musste der Transport diesmal sogar ganz meiden. In Uelzen versammelten
sich mehr als 400 Menschen, was zu einer Umleitung des Transportes führte.
Weitere Aktionen an der Strecke Lüneburg-Bebra waren geplant.
Schon in der Nacht wurde der Zug in Hamburg für mehr als eine Stunde
aufgehalten. Noch bevor der Transport aus Stade starten konnte, wurden
die Behälter aus Brunsbüttel schon drei Mal gestoppt. Als dann bekannt
wurde, dass sich im Wendland mehrere hundert Menschen aufhalten und es
auch AtomkraftgegnerInnen gelang, auf die Strecke zu kommen, wurde der
Transport nach längerem Aufenthalt in Maschen umgeleitet.
Im weiteren Verlauf der Strecke kam es u.a. in Münster und
Bonn-Beuel zu Aktionen und Kundgebungen gegen den Castor-Transport. In
Bonn verteilten etwa 15 Aktivisten in Strahlenschutzanzügen
Jod-Tabletten und Flugblätter.
Gegen 15.30 Uhr gelangten etwa 25 Menschen in Groß Gerau (Bei
Frankfurt/ M.) auf die Gleise. Etwa 20 Minuten später änderte der
Transport erneut seine Route und bewegt sich nun von Mainz nach Worms.
Angemeldete Mahnwachen und Kundgebungen finden im Laufe des Tages in
Koblenz, Philippsburg und Hagenbach (bei Wörth) statt. Außerdem ist
mit weiteren Aktionen an der Strecke zu rechnen.
Nach dem bisherigen Verlauf der Widerstandsaktivitäten zeigt sich,
dass sich die Anti-Atom-Bewegung auch weiterhin nicht befrieden lässt.
Atommüllzüge rollen nicht unbemerkt durch die BRD; eine Rückkehr zur
Normalität – wie ihn sich die Atomkraftwerksbetreiber wünschen –
ist nicht in Sicht. Die Aktionen der Anti-Atom-Bewegung am heutigen Tag
haben gezeigt, daß selbst kleine Aktionen die Sicherungskräfte dazu
zwingen, den Transport auf andere Routen umzuleiten. Jeder Transport ist
gefährlich und nicht zu verantworten. Nur die sofortige Stillegung
aller Atomanlagen kann die einzig richtige Konsequenz sein.
Aktionsbündnis
CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
c/o Demokratisches Zentrum, Wilhelmstr. 45/1, 71638 Ludwigsburg
Infotelefon: 07141 - 90 33 63, Fax: 07141 - 92 39 91
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28.07.01
Presseerklärung
Atommüllverschiebung im Eilverfahren geplant:
Bereits zwei Excellox-6 Atommüllbehälter beladen?
Nach unseren Informationen wurde heute im Atomkraftwerk Neckarwestheim
bereits der Zweite der erst am vergangenen Donnerstag angelieferten
Excellox-6 Behälter beladen. Die Vorbereitungen des für den frühen
Dienstag Morgen geplanten Straßentransportes mit den 3 Atommüllbehältern
laufen auf Hochtouren. Selbst die Absperrgitter der Polizei stehen schon
bereit. Das Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim ruft zu
einer Spontandemonstration gegen die geplante Atommüllverschiebung am
Montag, den 30. 7. um 19 Uhr am Kirchheimer Bahnhof auf.
Eigentlich hätten die drei leeren Excelox-6 Behälter schon viel früher
wieder im Atomkraftwerk Neckarwestheim aus England eintreffen sollen.
Sie müssen im Pendelverkehr mit der Wiederaufbereitungsanlage in
Sellafield eingesetzt werden und gingen Ende April mit 21
hochradioaktiven Brennelementen auf die gefährliche Reise. Die Abfahrt
in England hatte sich jetzt jedoch wegen radioaktiven Außenkontaminationen
verzögert. Nach offiziellen Angaben lagen diese unter dem zugelassenen
Grenzwert von 4 Becquerel pro Quadratzentimeter, mußten jedoch vorher
beseitigt werden. Deshalb findet die Beladung im Atomkraftwerk
Neckarwestheim jetzt im Hau-Ruck-Verfahren statt. Schon bei der Beladung
in einem "normalen" Zeitfenster wurde im Februar dieses Jahres
im GKN ein Excellox-Behälter beschädigt.
Zur Erinnerung: Die Skandalanlage in Sellafield wäre im letzten Jahr
beinahe ganz geschlossen worden nachdem die britische Nuklearbehörde
festgestellt hatte, dass über Jahrzehnte hinweg Sicherheitsprotokolle
gefälscht worden waren. Im Januar kam es fast zu einer atomaren
Katastrophe, nachdem in mehreren radioaktiven Abfallbehältern die
Konzentration explosiver Gase über mehrere Stunden hinweg angestiegen
war. Auch hier war erst mit stundenlanger Verspätung auf Warnsignale
reagiert worden. Und über 30% der Neckarwestheimer Atommülltransporte
in die Wiederaufbereitungsanlagen bis zum Transportstopp 1998 waren
radioaktiv verseucht. Der zulässige Grenzwert wurde bis zum 3000-fachen
überschritten.
Die Atommüllspirale soll sich noch Jahrzehnte weiter drehen. Der
"Atomausstieg" besteht bis zum Jahr 2005 aus jährlich über
100 Behälter- Transporten in die Wiederaufbereitungsanlagen nach La
Hague und Sellafield. Mit den geplanten Zwischenlager soll dann eine
nochmalige Verdoppelung der bisherigen Atomstrommenge und somit auch
eine Verdoppelung des hochradioaktiven Mülls stattfinden. Dies ist in
keinster Weise ein Atomausstieg, sondern ein Auslaufen gemäß den
technisch möglichen AKW-Laufzeiten.
Nächste Woche soll zeitgleich von fünf deutschen Atomkraftwerken der
größte Atommülltransport aller Zeiten mit insgesamt 12 Behältern in
die WAA's nach Frankreich und England stattfinden. Das Aktionsbündnis
ruft deshalb zu einer Demonstration am Montag ab 19 Uhr am Bahnhof in
Kirchheim auf. Am Dienstag und Mittwoch finden entlang der
verschiedenen Transportstrecken bundesweite Aktionen statt. Ab 16 Uhr
ist in Hagenbach bei Wörth eine Protestkundgebung.
Keine weiteren Atommülltransporte, keine Zwischenlager - Atomausstieg
sofort!
*****
Aktionsbuendnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
anti-akw.neckarwestheim@s.netic.de
Info-tel 07141 / 903363 * fax / 923991
http://neckarwestheim.antiatom.de
So wars
beim Neckarwestheim-Transport
Bericht von Till Querspass, freier Berufsdemonstrant
(Vorsicht, dieser Bericht enthält Satire, jedoch nur
wahre Begebenheiten
und Fakten!)
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Fast 5000 Menschen wegen Castor-Transport auf den Beinen- mindestens
4500 gewaltbereite Personen wurden bezahlt!
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VOLLER ERFOLG
Der Einsatz war für die Polizei ein voller Erfolg.
Die Taktik, 10-15 Beamte pro Demonstrant einzusetzten, ging voll auf:
Und zwar für die Demonstranten. Laut einem sachgebietskundigen
Zeitungsreporter kostete jede/r DemonstrantIn rund 25000 DM. Das ist
mehr, als ein Umweltminister an einem Tag kostet.
Wir meinen: Teuer ist nur recht und billig!
-BITTE NICHT STÖREN - POLIZEI SCHLÄFT
Der Transport rollte nach Polizeiberichten ungestört durchs Land. Die
Polizei lief nach Demonstrantenberichten verstört durch die Landschaft.
Massiv gestört haben vor allem die hohen Kosten den Transport. Überhaupt
nicht gestört haben 2500 Polizisten über 100 Menschen auf dem Weg zum
stören:
Erstaunlich, bei soviel Polizei-Taktik, das es über 100 Menschen aus
einem überwachten Camp heraus geschafft haben, die
Strassentransportstrecke vor dem AKW (GKN)zu blockieren. Hierbei sei
bemerkt, das 2500 Polizisten für den Strassentransport da waren, und
die Strecke nur 5 km lang war... Die Abfahrt des Transportes wurde so um
ca. 1 Stunde verzögert! Dann rollte er mit der üblichen Ausstattung
(Pferdestaffel, Räumpanzer, Wasserwerfer) an den gewaltebreiten
Hundertschaften und einigen Castor-Gegnern vorbei.
-HUBSCHRAUBER HABEN KEINE AUGEN
Die Polizei entdeckte mit vielen Hubschraubern alles, was sich bewegte,
vor allem Weinbergschnecken und den Castor. Nur die 20
Menschen, die sich direkt an der Transportstrecke der B27 ihre Bettstatt
ausgesucht hatten, entdeckte er nicht. Erst als 2 der Leute weggingen,
um sich eine wärmere Übernachtungsmöglichkeit zu suchen, schloss die
Polizei messerscharf aufgrund der aufrecht gehenden Personen, das sich
da wohl auch Menschliche Wesen sehr nah an der gut bewachten Strasse
aufhielten.
-JETZT NEU:
2 in 1 - CASTOR-KONVOI UND DEMO ZUG IN EINEM!
Der grösste Erfolg der Polizei stand leider nicht in deren
Pressemitteilungen:
Nicht nur Polizei und BGS rannten hinter dem Castor her, nein auch
mindestens 20 freiwillige aus den Gruppierungen der Demonstranten liefen
im Transport-Konvoi mit!
(Und das ist wirklich kein Scherz!) Von der "schönen
Aussicht" bis zur Neckarbrücke reihten sich die Demonstranten ohne
Probleme in den Zug der Karnevalsgesellschaft "Neckarwestheim Grün-Weiss"
ein.
Die Polizei war total planlos - den über 20 Demonstranten wäre es möglich
gewesen, direkt vor oder neben die Excellox-Behälter zu gelangen, doch
wegen der Strahlung wanderten sie hinter dem
Schwertransport-Begleitfahrzeug, direkt hinter dem letzten Behälter
her. Frei nach dem Slogan: Wandern ja - aber sicher!
Der Bereich direkt neben dem strahlenden Müll wurde so dem bezahlten
Personal überlassen.
-NEPPER, SCHLEPPER, BAUERNFÄNGER
In dieser Nacht gab es wohl noch einige Kleingruppen, die die Polizei
rund um Walheim/Neckarwestheim in Atem hielten...
Laut Presseberichten wurden die Weinberge oberhalb Walheims durchsucht
und die Spuren eines Bauern auf einer frischgemähten Wiese verfolgt.
Ein verdächtiges Fahrzeug, das direkt auf der Transportstrecke fuhr,
wurde von zahlreichen Beamten nicht angehalten. Logisch - wenn es auf
einer abgeriegelten Strasse fährt, muss das ja seine Richtigkeit haben.
Mit Überraschung begrüsste die Polizei auch die Hilfsbereitschaft bei
Autodurchsuchungen: Die Autobesitzer halfen der Polizei so gut es ging,
und machten sie auf unzählige Verstecke in ihrem Auto aufmerksam.
Erstaunlicherweise fand die Polizei trotzdem nichts ausser einem
Spezialgerät, mit dem es möglich gewesen wäre, den Castor zu stoppen.
Dieses Gerät sah zwar äusserlich wie ein Schraubenzieher aus, wurde
aber von der gewitzten Polizei sofort erkannt und konfisziert.
-POLIZEI MIT SCHLAMM GETARNT - BÄUME IM WALD ENTDECKT
Zwischen Wörth und der französischen Grenze kam es zwar nicht zu
Blockaden auf der Schiene, jedoch schaffte es auch dort die Polizei,
eine Gruppe von ca. 30 Menschen NICHT aufzuhalten, die spontan die
extrem überwachte Mahnwache Hagenbach verließen. 3 Hubschrauber
verfolgten die Gruppe jedoch tapfer. Die Gruppe wollte wohl einen
Waldspaziergang unternehmen, und übte sich im Spontan-Brückenbau über
einen Fluss. Als die Polizei sich durch das Unterholz schlug, waren die
Menschen schon auf der anderen Seite des Flusses und verteilten sich im
neu entdeckten Naherholungsgebiet.
Immerhin folgten ihnen tapfer 4-6 sehr nasse und schlammige
Polizeibeamte. Das heißt, sie versuchten ihnen zu folgen. Der Rest der
Polizei stand etwas ratlos am Fluss und traute sich nicht mehr rüber,
sie wollten dann lieber um den Fluss herum laufen...
Im Wald wurden erst eine halbe Stunde später ca. 50 Meter vor der
Schiene kurz vor Vorbeifahrt des Castors ca. 17 Menschen eingekesselt.
Der Einsatzleiter wollte die Demonstranten, wie er sagte, nur solange
festhalten, bis der Castor vorbei war. Er entschied sich dann doch
spontan um, und ließ die Menschen "in Gewahrsam" nehmen, könnte
ja sein, dass der Castor nochmal zurückkommt!
Pro Demonstrant fanden sich beim Kessel 5 Polizeibeamte, was denn
allgemeinen Schlüssel von 10 Beamten pro Demonstrant bei diesem
Transport gefährlich unterschritt.
Wo die anderen Menschen sich in dem kleinen Waldstück aufhielten, war
der Polizei trotz Verstärkung und mehrerer Hubschrauber schleierhaft.
-POLIZEI KANN AUCH ANDERS
Viele Polizisten, die auch gegen Atomkraft sind, würden sich am
liebsten zu uns auf die Schienen setzen:
Auch bei diesem Transport überwanden sich sehr viel Beamte, liessen
sich die Haare lang wachsen, zogen sich den dicken Woll Pulli an und
wickelten sich das Palituch um den Hals oder Kopf, um aktiv an unseren
Aktionen und Besprechungen teilzunehmen. Wenn ihnen zu langweilig war, zögerten
sie allerdings auch nicht, "andere" Demonstranten
festzunehmen.
Polizist bleibt Polizist.
Also doch mehr als 4500 Beamte im Einsatz...
-POLIZEI VERSTEHT BUNDESWEIT NUR BAHNHOF
Und dann auch noch die bundesweiten Sondereinsätze an Bahnhöfen von
Polizei und BGS: Unter anderm in Göttingen, Erfurt, Ruhrgebiet, Köln
und im Wendland zeigten Menschen z.B. ihr Anlehnungsbedürfniss an Züge,
verteilten Fahrpläne und ähnliches an Bahnreisende oder führten
unbezahlt technische Überprüfungen von Notbremsen durch.
-BARRIKADENBAU: ZUG AUF DEN GLEISEN
In Frankreich wurde der Transport am frühen Morgen mehrmals blockiert,
und insgesamt ca. 30-40 Minuten verzögert! Zum Beispiel warfen im
Bahnhof von Bergues bei Dünkirchen Demonstranten rauchende
Gegenstände (angeblich Rauchbomben, vermutlich Zigarettenkippen?) und
stoppten damit einen Zug. Das war aber nicht der Castor. Der Castor
stand dahinter und konnte nicht weiterfahren, weil irgendjemand einen
Zug in den Weg gestellt hatte. Später setzten sich Menschen vor Erschöpfung
auf die Gleise, da sie länger als erwartet auf den Castor warten
mussten.
-----Originalzitat aus der Pressemitteilung der Polizei
Rheinpfalz:-------
"Durch konzentrierten Einsatz von Polizei und Bundesgrenzschutz
gelang es, die beabsichtigten Einwirkungen auf den Transport und die
Bahnstrecke zu verhindern."
[Zitat Ende]
-----------Unsere Mitteilung an die Polizei:---------
Liebe Polizei,
durch konzentrierten Einsatz von Polizei und Bundesgrenzschutz gelang es
uns, die beabsichtigten Einwirkungen auf die Transporte durchzuführen.
Jetzt staunt Ihr, stimmts?!?
Aber verstehen werdet Ihr es wohl wieder nicht.
Macht nix, Hauptsache Ihr erscheint das nächste mal wieder zahlreich,
denn das ist doch Euer erfolgreichstes Konzept!
Teuer ist nur Recht und billig!
Auf Wiedersehen,
Euere Chaoten und Arbeitgeber,
Hagen Bach, Desillusionist
Till Querspass , freier Berufsdemonstrant
****************************WÄRBUNG:***************************
Reservieren Sie sich jetzt schon Ihre persönliche Hundertschaft für
die nächsten Transporte:
Gut ausgestattetes Personal ohne finanzielles Interesse begleitet Sie
und hat nur Ihre Sicherheit im Kopf, sonst nichts.
Spätere Treffen nicht ausgeschlossen.
Voraussichtlich nächste freie Termine:
9.Mai Rheinsberg / Lubmin;
30.4./1.5. oder 7./8.5. Stade / La Hague
Infomationen zu Terminen, Anreise, Unterkunft und Orten der Begegnung
finden Sie auf folgenden Internetseiten:
http://www.x1000malquer.de ;
http://www.regenbogen-hamburg.de
;
http://beam.to/bi-greifswald
; http://www.castor.de ;
http://www.akte-nix.de ; http://www.antiatom.de
****************************WÄRBUNG:***************************
Ein Tag im Knast: 30,- DM
Einmal wegtragen (mit Fahrtkosten): 200,- DM
sie immer wieder überaschen zu können: UNBEZAHLBAR.
**************************************************************
*Unser Lachen wird sie besiegen!*
*Lacht kaputt, was Euch kaputt macht!*
Till Querspass
querspass@gmx.de
26.3.2001
PDS-Camp in Nahrendorf gefährdet
- Polizei kesselt 200 Demonstranten ein!!!
Zu den CASTOR-Protesten im Wendland erklärt die niedersächsische
PDS-Abgeordnete Heidi Lippmann:
In diesen Minuten läuft eine Einkesselung von ca. 200 Personen, die
sich
in dem Wald neben dem CAMP in Nahrendorf aufhalten. Dabei istl es zu
mehreren Verletzten auf seiten der Demonstranten gekommen sein.
Bereits seit Samstag gibt es immer wieder Versuche von Seiten der
Polizei, einen Anlass zu finden, dass als "Dauerversammlung"
genehmigte Camp in Nahrendorf zu räumen, nachdem bereits verschiedene
andere zwangsweise geräumt wurden. Mit riesigem Polizeiaufgebot,
Wasserwerfern, Räumpanzern ist die gesamte wendländische
Transportstrecke abgeriegelt. Die Camps werden von Hubschraubern und
per Nachtsichtgeräten beobachtet, Versammlungsleiter werden dafür
verantwortlich gemacht, wenn Personen aus ihren Camps sich den
Bahngleisen nähern.
Selbst die sog. Vermummung - bei Temperaturen im Minusbereich eine
Selbstverständlichkeit - wird als Straftat gewertet.
Nach wie vor wird es den Veranstaltern untersagt, grössere
Versammlungszelte aufzubauen und Übernachtungszelte. Hiergegen habe
ich jetzt im Eilverfahren Beschwerde beim OVG Lüneburg eingelegt.
Gab es in der Merkelschen Zuständigkeit noch Möglichkeiten, sich
ganz legal im Wendland aufzhalten und in Camps zu übernachten, hat
die Trittin-Schilly-Connection scheinbar aus der aktiven Kriegsführung
im Kosovo Erkenntisse für den innerdeutschen Kampf gewonnen. Das
Feindbild ist klar abgesteckt und alles Gerede von den sog.
Polizeivermittlern purer Quatsch. Wie schon früher, weigern sich
Polizisten, Durchgangsverbote zu begründen, halten willkürlich
kleine Gruppen fest, tragen natürlich keine Namensschilder und
heissen alle Meier, Müller, Schulze... Das brutale Auftreten und die
Ausrüstung, Wasserwerfer, Panzerfahrzeuge, Hubschrauberstaffeln ...
sind ein Armutszeugnis für die rot-grüne Bundesregierung, die ihren
sog. Atomkonsens nicht anderes durchsetzen kann, als mit massiver
Polizeigewalt.
Wir fordern insbesondere die Grünen auf, die sich so vollmundig auf
die Seite der Protestierenden schlagen, lautstark Protest bei ihrer
Bundesregierung einzulegen. Jeden Verletzten, den es zu beklagen gibt,
hat Jürgen Trittin mitzuverantworten. Sein Deal mit der Atomindustrie
ist kein Konsens, denn die Wendländer sind hierzu nicht befragt
worden, sondern wurden, ganz im Gegenteil massiv betrogen.
Warum ist die Bundesregierung weiterhin in Berlin und nicht vor Ort
bei ihren Wählern und Wählerinnen? Warum stellt sie sich nicht der
Verantwortung? Mit Polizeigewalt erreicht man keinen Konsens.
Regelmässige Nachrichten direkt aus dem Wendland und den Camps
erhalten Sie unter www.indymedia.de.
Der Wahn beginnt - Der
Castor rollt |
Valognes,
26.03.2001, 9 Uhr - Seit heute morgen, 6:50 Uhr, rollt erstmals nach
vier Jahren wieder ein Atomtransport aus Frankreich nach Deutschland.
Unter massivem Polizeiaufgebot verließ ein Zug der französischen
Bahngesellschaft SNCF mit sechs Castorbehältern den Bahnhof im französischen
Valognes, um 85 Tonnen Atommüll zur Zwischenlagerung in das niedersächsische
Gorleben zu bringen. Hier erste Bilder.
|
Kurz
nach dem Start in Valognes:
Ein Wärmebild des Castortransports
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Seit Sonntag Abend
protestierten Greenpeace-Aktivisten auf den Schienen und vor dem
Eingangstor gegen die Wiederaufnahme der Atomtransporte zwischen
Deutschland und Frankreich. Auf einem Transparent stand: "Keine
Atomtransporte nirgendwohin". Auf französisch war zu lesen:
"Les déchets nucléaires sont dangereux pour longtemps, longtemps,
longtemps - Arretons le train nucléaire!" (Atommüll ist gefährlich
für lange, lange, lange Zeit - Lasst uns den Atomzug stoppen). Kurz vor
Ausfahrt des Zuges wurden die Umweltschützer von der Polizei geräumt.
Sven Teske,
Greenpeace Energieexperte: "Das Atommüllkarussell zwischen
Deutschland und Frankreich dreht sich wieder. Mit dem Gorleben-Transport
bekommen die deutschen Atomkraftwerksbetreiber grünes Licht für neue
Atommüllfuhren in die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague. Für jeden
Behälter, der heute nach Gorleben rollt, gehen allein in diesem Jahr
rund sieben Behälter wieder nach Frankreich. Deutschland ist damit
wieder Mittäter bei einem der größten Umweltverbrechen unserer
Zeit."
Mit dem
Gorleben-Transport erfüllt die rot-grüne Bundesregierung die Bedingung
Frankreichs dafür, dass in Zukunft wieder neuer Atommüll aus
Deutschland in die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague geliefert werden
darf. Noch in diesem Jahr wollen die Betreiber der Atomkraftwerke
Philippsburg, Stade, Grafenrheinfeld und Biblis zusammen 40 Behälter
mit Atommüll nach La Hague liefern.
Teske: "Mit
Zustimmung des grünen Umweltministers Trittin kippen die Stromkonzerne
den Franzosen tonnenweise neuen Atommüll vor die Füße. Gleichzeitig
sagt die Bundesregierung, genau das dürfe Deutschland aus nationaler
Verantwortung heraus nicht tun. Das ist reine Heuchelei."
Der Castor-Transport
nach Gorleben in Niedersachsen wird voraussichtlich heute Nacht gegen 23
Uhr die Grenze nach Deutschland passieren. Im Laufe des Dienstags soll
er im niedersächsischen Dannenberg eintreffen und von dort auf
Schwerlasttransportern zum Zwischenlager Gorleben gebracht werden.
Hintergrundinformationen
zu Atommüll und Castortransporten lesen Sie hier.
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