15.02
Stuttgart Demonstration und
Kundgebung in Solidarität mit der Demo in Berlin 10.30 Uhr Lautenschlagerstrasse (gegenüber Hbf). 11.55 Uhr Kundgebung Schlossplatz
Irak-Krieg: gegen wen und wofür? "Es ist ganz nett,
vom Eintreten für
die Freiheit zu reden,
aber Kuwait und Saudi-Arabien
sind nicht gerade Demokratien,
und wenn ihr wichtigstes
Exportprodukt Orangen wären,
hätte ein Beamter
aus der mittleren Etage
des Außenministeriums
eine Stellungnahme abgegeben
und wir hätten Washington
den August über dicht
gemacht." Wieder plant die US-Regierung
einen Krieg gegen den Irak,
diesmal unter der Überschrift "Kampf
gegen den Terror". Die Rolle des Öls Öl ist der wichtigste Rohstoff der Industriegesellschaft. Das "schwarze Gold" verbrauchen die Industriestaaten zu 62 %. Sie besitzen es jedoch nur zu 8 %. Zwei Drittel aller Öl- und mehr als die Hälfte aller Erdgasvorräte der Welt befinden sich im Nahen Osten. Die US-Wirtschaft wird in Zukunft immer stärker vom billigen Öl in dieser Region abhängig sein. Bei steigendem Eigenverbrauch neigen sich ihre eigenen Ölquellen bis 2020 dem Ende zu. Es geht den USA nicht nur um den direkten Zugriff, sondern vor allem um die Kontrolle über den Ölpreis. Dick Cheney, Ex-Ölmanager und jetziger US-Vizepräsident schreibt im Papier zur "Nationalen Energiepolitik": "Sich ändernde Energiepreise verursachen ökonomische Kosten [...] Diese Kosten können letztendlich das ökonomische Wachstum beeinträchtigen." Deshalb spielt der Nahe Osten in der geopolitischen Strategie der US-Regierung eine zentrale Rolle. Instabilität im Nahen Osten Doch die Kontrolle der
USA über das billige Öl
im Nahen Osten ist bedroht.
Die sozialen Verwerfungen
einer Globalisierung, die
einseitig den Interessen
der Unternehmen und Finanzanleger
dienen, führen in
der Region zu zunehmender
Instabilität und wachsendem
Widerstand gegen die US-Vorherrschaft. Ziel: Neuordnung der Region Vor diesem Hintergrund
strebt die US-Regierung
an, durch einen Sieg über
den Irak eine Neuordnung
der Kräfteverhältnisse
im Nahen Osten zu erreichen.
Mittels der Kontrolle über
die zweitgrößten
bekannten Ölreserven
der Welt könnten die
USA ihre Abhängigkeit
von Saudi-Arabien reduzieren,
den Irak aus der Organisation
der Erdöl exportierenden
Staaten (OPEC) herauslösen
und das Monopol der OPEC über
die Fördermengen sowie
den Ölpreis brechen. Währung Militärmacht Doch für die USA, die einzige verbliebene Supermacht, geht es noch um viel mehr als um die Kontrolle über den weltweiten Erdölmarkt, sondern um die militärische Absicherung ihrer Vorherrschaft. In wirtschaftlicher Hinsicht haben die USA bei weitem nicht mehr dieselbe unangefochtene Stellung inne wie noch zu Beginn des Kalten Krieges. Ihr Anteil an der Weltproduktion sank von damals 59 auf heute 31 Prozent, was ungefähr dem der Europäischen Union entspricht. Hinzu kommen die immensen Schulden der USA: Das Leistungsbilanzdefizit ist so gewaltig, "daß es bei einem Entwicklungsland längst die Intervention des IWF hervorgerufen hätte" (J. Huffschmid). Vor diesem Hintergrund sind die wirtschaftlichen Interessen der USA nach außen sowie die Stabilität ihrer Wirtschaft im Inneren allein mit den Mitteln Diplomatie und Dollar nicht mehr zu gewährleisten. In einer ‚Währung' allerdings sind die USA nach wie vor unbestrittene Nummer eins: in militärischer Stärke. 40% der weltweiten Militärausgaben werden von den USA getätigt. "Die USA erinnern mit ihrem erneuerten Führungsanspruch die Welt daran, dass sie es sind, die die Regeln des globalen Geschäftsverkehrs setzen; dass es nicht zuletzt ihr militärisches Potenzial ist, das den Weltmarkt sichert." (Berliner Zeitung vom 7. 12. 2002). Eine barbarische Strategie Direkter Profiteur des
Kriegskurses ist die US-Rüstungswirtschaft.
Die neuen Rüstungsaufträge
im Namen des "Kriegs
gegen den Terror" sind
die makaberste Form der
Konjunkturförderung.
Während die US-Regierung
im vergangenen Jahr 375
Milliarden Dollar für
Militärausgaben bereitstellte,
konnten sich 42,5 Millionen
Menschen in den USA keine
Krankenversicherung leisten. Die deutsche Bundesregierung: Wann ist ein Nein ein Nein... Auf jeder Wahlkampfveranstaltung
hat Kanzler Schröder
bekräftigt, dass sich
Deutschland nicht an einer
militärischen Intervention
gegen den Irak beteiligen
werde. Doch faktisch unterstützt
die Bundesregierung diesen
Krieg bereits heute: Sie
gewährt die Nutzungsrechte
für den deutschen
Luftraum und die amerikanischen
Militärbasen in Deutschland
und macht es so möglich,
daß Deutschland zu
einer wichtigen Drehscheibe
beim Aufmarsch der US-Truppen
im Krieg gegen Irak wird.
Mit der Bereitstellung
von deutschen Luftaufklärern,
der Stationierung von deutschem
Militär in Kuwait
und der Übernahme
des Kommandos in Afghanistan
wird die der US-Armee entlastet.
Militärische Bedrohung Irak? Kann der Irak nach zwei
Kriegen und zwölf
Jahren der Sanktionen überhaupt
noch über ein ernst
zu nehmendes Angriffspotential
verfügen?
Massenvernichtung durch Krieg und Sanktionen Unter den angeblich "sauberen", "chirurgischen" Schlägen
der USA kamen 1991 150.000
Menschen auf irakischer
Seite ums Leben. Strom-
und Wasserversorgung des
Irak wurden zerstört.
Reste uranhaltiger Munition
führen bis heute massenhaft
zu Krebs und Missbildungen.
08.02 Demo beim NATO „Sicherheitsrat“ in München Stuttgart Busse fahren 8.30 Uhr ab, Stuttgart Busbahnhof. Karten (€14 / €12) von info@friedensnetz.de oder von ATTAC-S gegen Krieg Die ATTAC Stuttgart Aktionsgruppe „Gegen Krieg“ trifft sich jeden Sonntag, 19.30 Uhr im Ökumenisches Zentrum, S-Universität. Mehr Infos: philbutland@yahoo.com Weitere Informationen zur Lage im Irak: www.embargos.de www.ippnw.de/frieden/irak www.friedensratschlag.de 15. 2. Bundesweite Demonstration in Berlin 12:00 h Alexanderplatz und Breitscheidplatz – 14:00 h Reichstag Demonstrationen in allen europäischen Metropolen Stuttgart Busse: Abfahrt 14.12: Schorndorf 22.00 Uhr, Stuttgart Busbahnhof 23.00 Uhr Karten: €40, €25 Ermäßigt von 0711/4709466 oder philbutland@yahoo.com Wir hoffen, daß alle SchülerInnen umsonst fahren können. Wenn du nicht nach Berlin fahren kannst, ein/e SchülerIn kann dich vertreten. Bitte €25 an die folgende Konto schicken: K. Ballenberger, LB-BW Canstatt (BLZ 600 501 01), Kontonummer 787 9296. Stichwort „Berlin Sponsor“ |
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