© 2002 Ökologische Linke. Dieser Text ist innerhalb der Linken zur
ungekürzten und unveränderten Weitergabe freigegeben. Rückfragen an die
Ökologische Linke über die unten genannte Bundeskontaktadresse.
"Es gibt keine Lösung ökologischer Probleme getrennt von derjenigen sozialer
Probleme, weil beide ihre Ursachen in der kapitalistischen Produktionsweise
haben. Im Gegensatz zu und unter Bekämpfung von umwelttechnokratischen oder
ökofaschistischen Positionen gehen Ökologische Linke davon aus, dass die
Natur nicht gegen die Menschen zu retten ist und dass sich Ökologie
genausowenig von oben durchsetzen lässt wie die Emanzipation des
Menschen.
Wir wären als linke emanzipatorische Kraft politisch vollkommen überflüssig,
wenn wir nicht auf Seiten der Erniedrigten, Unterdrückten und
Ausgebeuteten
stehen. Um die Zerstörung der Natur zu beenden, müssen wir die
Bedingungen
aufheben, unter denen Menschen Menschen ausbeuten."
(aus der Grundsatzerklärung der Ökologischen Linken)
Ökologische Linke zur Bundestagswahl 2002:
Wir haben keine Wahl -
Kampf dem Kapital!
Nur ein mieses Angebot:
die CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne/PDS-Einheitspartei
Eigentlich ist die Sache klar: Wer den Kampf um die Emanzipation des
Menschen und für einen wirklichen Humanismus führen will, der/dem kann das
Ergebnis dieser Bundestagswahl vollauf gleichgültig sein. Die Linke tut
gut
daran, zu Wahlen nur ein taktisches Verhältnis einzunehmen und sich nicht
von Märchen wie dem von der Existenz eines »kleineren Übels« einlullen
zu
lassen und alte Fehler zu wiederholen: Es gibt heute kein »kleineres Übel«
mehr. Die etablierten Parteien unterscheiden sich nur noch darin, wie sie
ihren WählerInnen die Vorgaben des Kapitals vermitteln.
Wer heute in dem bis zum Erbrechen mit imperialistischen Ambitionen
angefüllten Deutschland (mit)regieren will, muss zuallererst drei Bedingungen
erfüllen:
Bereit sein, Krieg zu führen;
die deutsche Nation lieben lernen
und
einen eisernen Arbeits- und Verwertungszwang durchsetzen helfen.
Reformen sind heute nur Streichungen und Kürzungen sozialer Leistungen
zugunsten des Kapitals. Sie unterminieren die Gesundheitsversorgung und
helfen bei der Zerstörung der Natur. Reformen sind längst Bedrohungen
und
stets gegen die Interessen der Lohnabhängigen und Armen gerichtet.
Periodisch wie die Bundestagswahlen kehren die Diskussionen darüber wieder,
ob sich die Wahl zwischen Pest und Cholera nicht vielleicht doch lohnt. 1998
hieß es: »Kohl muss weg!« - verbunden und geschürt mit Illusionen über
einen
angeblichen Politikwechsel durch eine SPD/Grüne-Bundesregierung. Der DGB,
manche reformistische Linke sowie FunktionärInnen und Mitglieder von sozialen
Bewegungen, die am Tropf des Staates hängen, beteiligten sich an der
Dramatisierung der mikroskopisch kleinen Unterschiede zwischen CDU/CSU/FDP
einerseits und SPD/Grünen auf der anderen Seite.
Nach dem Wahlerfolg von SPD und Grünen hieß es im Oktober 1998 »endlich
dabei« (Die Zeit), »verderbt uns nicht die Party« (taz); die »rote« (stern)
bzw. »neue Republik« (Der Spiegel) wurde eingeläutet, die »demokratische
Revolution« ausgerufen (B90/Grüne), die »Revolution des
Staatsangehörigkeitsrechts« und der »Ausstieg aus der Atomenergie« (taz)
verheißen: »Jetzt geht's los!« juchzte Die Zeit.
Es ging los: die neue Regierung brachte statt Humanismus Krieg: Josef
Fischer relativierte, indem er 1999 aufs infamste die Lage im Kosovo mit
Auschwitz verglich, den NS-deutschen Massenmord an JüdInnen,
KommunistInnen,
OsteuropäerInnen, Homosexuellen, Sinti und Roma. Damit wollte der grüne
Außenminister den NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien rechtfertigen. SPD
und Grüne ermöglichten den ersten Kriegseinsatz der Bundeswehr nach dem
Zweiten Weltkrieg. Das war der Durchbruch: Heute dürfen deutsche
SoldatInnen
wieder weltweit morden.
Die Bundeswehr wurde in Mazedonien, in Kuwait, in Kambodscha und in
Dschibuti, in Kenia und in Georgien und vor der Küste Somalias eingesetzt,
als Besatzungsmacht im Kosovo und gegenwärtig im imperialistischen Krieg
in
Afghanistan. Bei Regierungsantritt von SPD und Grünen im Oktober 1998
befanden sich etwa 2.000 deutsche SoldatInnen außerhalb des NATO-Gebiets
im
Einsatz. Am Ende ihrer ersten Regierungsperiode haben SozialdemokratInnen
und Grüne diese Zahl auf rund 10.000 gesteigert. Insgesamt stehen heute
rund
60.000 Soldaten für den militärischen Auslandseinsatz Deutschlands in
Diensten.
SPD und Grüne setzen - zur Zeit beispielsweise in Afghanistan - das Kommando
Spezialkräfte (KSK), sogenannte Elitesoldaten, als Todesschwadrone ein, die
neuen deutschen Green Berets; die Bundesregierung versuchte vergeblich, den
mörderischen deutschen Einsatz geheim zu halten.
Bald ist eine EU-Armee einsatzbereit, die auch Deutschland den lang
ersehnten direkten Zugriff auf Atomwaffen ermöglicht.
Schneller als zuvor breiteten sich rassistische Morde aus. Antisemitische
Anschläge stiegen um 250 Prozent, antisemitische Demütigungen sind nicht mehr
zu zählen. Die grüne Regierungspartei, die in den achtziger Jahren noch für
»Offene Grenzen« eingetreten war, noch 1993 wenigstens für die
Wiedereinsetzung eines wirksamen Asylrechts im Grundgesetz demonstriert
hatte, gab, kaum an der Regierung, Bestandsgarantien für Abschiebeknäste
und
baute auch solche rassistische Strukturen aus.
Mit Hilfe des Zuwanderungsgesetzes des anthroposophischen Rassisten und
SPD-Innenministers Otto Schily wird die rassistische Vernutzung von
Flüchtlingen und ImmigrantInnen modernisiert. Dabei halfen im Frühjahr
2002
auch noch die PDS-mitregierten Bundesländer. Nur noch »nützliche«,
also als
Arbeitskraft verwertbare Menschen sollen in die BRD kommen dürfen. Die
»nutzlosen«, vor allem unerwünschte Flüchtlinge aus vom (Öko-)Imperialismus
zerstörten Regionen, sollen, sofern sie es überhaupt über die Grenze
schaffen, weiterhin einer mörderischen Asyl- und Abschiebepraxis und der
Internierung in Sammellagern ausgesetzt werden.
Die SPD/Grüne-Bundesregierung trieb den Kohl'schen Sozialabbau zum bisher
umfangreichsten Verarmungs- und Verelendungsprogramm in der BRD-Geschichte
voran: Mit dem »Sparpaket« wurden 2001 u. a. die Arbeitslosenhilfe abgesenkt,
das Rentenniveau vermindert und Mietzuschüsse für
SozialhilfebezieherInnen
gekürzt. KapitalbesitzerInnen und Menschen mit hohem Einkommen wurden von
SPD/Grünen steuerlich entlastet. Banken und Konzerne können sogar - dank
der
SPD/Grünen-Steuerreform - Beteiligungen an anderen Betrieben verkaufen
und
zahlen dafür Null Steuern. Unter der CDU/FDP-Regierung waren es 58
Prozent.
Die Ökosteuer ist SPD-Grüner Lohnraub. Der höhere Energiepreis belastet alle
Menschen mit geringeren Einkommen überproportional. Mit Ökologie hat diese
Steuer nichts zu tun: energiefressende Industriebranchen wurden befreit. Es
gilt der Grundsatz: Konzerne und Reiche dürfen die Umwelt weiter verseuchen.
Nach der Bundestagswahl 2002 wollen SPD und Grüne den Restbestand sozialer
Absicherungen schleifen. Die Ankündigung »Wir haben erst die Hälfte unserer
Pläne umgesetzt« und die SPD/Grüne-Bundesregierung wolle deshalb
wiedergewählt werden ist eine unmissverständliche und doppelte Drohung.
Sie
impliziert: Zwei Kriege unter deutscher Beteiligung sind nicht genug (beim
kommenden Krieg gegen den Irak wird Deutschland, egal unter welcher
Regierung dabei sein) und auch die soziale Verelendung in der
Bundesrepublik
wollen SPD und Grüne nach der Bundestagswahl weiter vorantreiben:
Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe sollen zusammengelegt und gesenkt, die
Versklavung und Unterwerfung
(Stichwort: Zumutbarkeit) so verschärft werden, dass als Folge auch die
Mindestlöhne gesenkt werden können. Noch mehr Menschen werden sich in
zwei
oder drei Jobs zu Tode schuften müssen, um ihr Überleben und das ihrer
Angehörigen zu sichern.
Die Drei-Klassen-Medizin soll legalisiert werden. SPD und Grüne brachten
neue Niedriglohnmodelle und stärkeren Arbeitszwang u. a. für
SozialhilfeempfängerInnen; sie schufen Studiengebühren und verkauften
Zehntausende von Sozialwohnungen.
Die SPD/Grüne-Bundesregierung ist für das Atomkapital der Garant für den
ungestörten Weiterbetrieb der mörderischen Atomkraftwerke. SPD und Grüne
stehen für den Ausbau von Atomanlagen wie der UAA
(Urananreicherungsanlage)
in Gronau, des Atombombenreaktors FRM II, für die weitere Forschung an
neuen
Reaktortypen und Forschung für den Übergang von der Atomspaltung zur
Atomfusion. Das Potential alternativer Energien (Wind, Wasser, Sonne,
Biogas
usw.) wird auch unter der gegenwärtigen Bundesregierung nur zu einem
Bruchteil genutzt. Die Förderung auf niedrigstem Niveau dient SPD und Grünen
als Feigenblatt für die Fortführung einer zentralen, mörderischen
Energieversorgungsstruktur. Nach der Wahl will die heutige
Bundesregierung,
würde sie denn erneut gewählt, ein Dutzend CASTORen nach Gorleben
durchprügeln. Siemens, RWE und VEBA ist es gleich, ob der Transport von
Stoiber oder Schröder/Trittin angeordnet werden wird. Der Atomstaat lebt.
Die Enteignung von Teilen des menschlichen Körpers, u.a. durch die
Patentierung von Genen, sowie die Selektion der Menschen in genetisch minder-
und höherwertige durch die Gentechnik, - die Bioethik dient als
modernisierte Rassenhygiene -, gehören inzwischen zum Programm von Grünen
und SPD: das sich selbst vermehrende Risiko der Gentechnik - etwa durch
»Freisetzung« gentechnisch manipulierter Pflanzen und Lebewesen - wird
in
Kauf genommen. Kombiniert mit dem rasanten Kurs auf den gläsernen Bürger,
mit der Relativierung und Militarisierung der Menschenrechte, mit der
Perfektionierung des potentiellen Polizei- und Überwachungsstaates gehen
auch SPD und Grüne zielstrebig den Weg Richtung Technofaschismus.
Was an Menschenrechtsresten bleibt, wird in der Praxis des deutschen Staates
immer schneller demoliert. Ein wesentliches Element
sozialdemokratisch-grüner Regierungspolitik ist der Ausbau staatlicher
Allmacht, z.B. durch sogenannte Anti-Terror-Gesetze. Die Diktatur auf
Abruf,
der Polizei- und Überwachungsstaat, ist zwischen 1998 und 2002 weiter
auch
rechtlich verankert worden. Video- und Lauschangriffe, die Einschränkung
der
Reisefreiheit aus politischen Gründen (z.B. vor Demonstrationen gegen die
Gipfel der Herrschenden im europäischen Ausland), die Möglichkeit, alle
sozialen Bewegungen und die sozialen Beziehungen der Menschen zu überwachen
- all das haben SPD und Grüne weiter vervollkommnet. Rasterfahndung (samt
der Erfassung sämtlicher persönlicher Daten) und Massengentests sind
auch
demokratiezerstörende Bausteine
sozialdemokratischer und grüner Regierungspolitik und sie dienen dazu,
Untertanenmentalität einzuüben.
Repressionen wie die Erfassung sämtlicher privater Daten Hunderttausender
und die Speicherung aller Telekommunikations-Verbindungsdaten treffen alle,
vor allem aber Menschen migrantischer Herkunft aber auch
Linksoppositionelle. Wer als Nicht-Deutscher nach Deutschland einreist,
muss
sich eine Regelanfrage beim Verfassungsschutz gefallen lassen.
Der letzte, vollständig verrostete Rettungsanker für die
SPD/Grüne-Zweikriegsregierung - samt ihrer jeweiligen Kriegsparteijugend -
scheint, - ähnlich wie die »Stoppt-Strauss-Kampagne« von 1980 zum
Zwecke der
Ablenkung vom staatsterroristischen Deutschen SPD/FDP-Herbst von 1977 -,
heute die Dämonisierung des CDU/CSU-Kanzlerkandidaten Stoiber zu sein.
Dabei
sind die behaupteten grundsätzlichen Differenzen sofort als taktisches
Spiel
zu erkennen. Eines von tausend Beispielen: »Ausländische Straftäter
sind
grundsätzlich unverzüglich und konsequent abzuschieben«, wettert der
CDU-Herausforderer. Der
SPD-Titelverteidiger hetzte schon 1998: »Bei Ausländern, die ihr Gastrecht
missbrauchen, gibt es nur eins: raus, aber schnell«.
Ob Arbeitszwang für SozialhilfeempfängerInnen, Steuererleichterungen für
Reiche, Auslandseinsätze der Bundeswehr, Rüstungsexporte, Regulierung der
Einwanderung nach ökonomischen Nützlichkeitskriterien, Ausbau des
Polizeistaates, Subventionen für Kapitalextraprofite in strategischen
Sektoren (Medien, Gentechnik, Fahrzeugbau, Luft- und Raumfahrt): Zwischen
Stoiber und Schröder als Vollstrecker der gleichen Logik passt in diesen
Fragen kein Feigenblatt.
Egal ob die einen »Stoppt Stoiber!« schreien und die anderen »Stoppt
Schröder!« - das Nachwahlergebnis ist das gleiche: es gibt keine
Verbesserungen, nur Verschlechterungen für Mensch und Natur, durch Krieg,
Ausbeutung,
Erniedrigung und Zerstörung. Es wird bei der Bundestagswahl nur einen
Gewinner geben: das Kapital.
"Deutschland, einig Vaterland«: Die PDS verteidigt Kapital und Nation"
Die Grünen haben 18 Jahre gebraucht, bis sie zum Kriegführen für Deutschland
antreten durften. Für die staatliche Verwaltung der Kapitalinteressen
arbeiten sie schon seit Jahren. Die Volkspartei PDS legt ein höheres Tempo
vor: »Unternehmertum und betriebswirtschaftliches Gewinninteresse (sind)
wichtige Bedingungen von Innovation und Effizienz«, so ihr neuer
Programmentwurf. Wo die PDS in Kommunen und Ländern mitregiert, handelt
sie
längst nach diesen kapitalistischen Maximen.
Die PDS stimmte 2001 im Bundesrat Eichels Sparpaket zu, wurde zur
Mehrheitsbeschafferin für SPD/Grüne und half bei der Zementierung sozialer
Ungleichheit. Gysi forderte im Berliner Wahlkampf einen umfassenden
Sozialabbau und Entlassungen im öffentlichen Dienst. Er sprach davon,
sozialstaatliche Garantien abzubauen und »Elemente der sozialen
Eigenversorgung« - sprich die
Privatisierung von Lebensrisiken zugunsten von Profitmaximierung -
»auszudehnen«.
Gesagt - getan: Die SPDS-Koalition in Berlin, mit ihrem ehemaligen
Wirtschaftssenator Gysi, soeben ersetzt durch Harald Wolf (Altgrüner, jetzt
PDS), ist heute die brutalstmögliche Sozialabbauregierung der BRD: Unter
anderem sollen 80.000 städtische Wohnungen zum Schleuderpreis von 1
Milliarde Euro
privatisiert werden; Hochschulen, Kliniken und Schwimmbäder werden
geschlossen; Zigtausende fliegen aus dem öffentlichen Dienst. Die Hälfte
der
Berliner Kindertagesstätten soll privatisiert werden, Mieten und
Wassergebühren sollen erhöht und die 40-Stunden-Woche im öffentlichen
Dienst
wieder eingeführt, die Arbeitszeit also erhöht werden.
Die PDS ist so kapitalkonform geworden, dass ihr sogar ein Oskar Lafontaine
vorhalten kann, »zu einer neoliberalen Beliebigkeitspartei« geworden zu sein.
Die PDS unterstützt in der Schweriner Landesregierung den Ausbau von
Mecklenburg-Vorpommern zum Hauptstandort für die gefährliche
Atomfusionsforschung als Beitrag zum angeblich Arbeitsplätze schaffenden
Strukturwandel des Landes. Aussagen gegen Gentechnik und eine grundsätzliche
Kritik der Atomenergie sucht mensch im PDS-Grundsatzprogramm vergebens.
Bis 2006 will die PDS Juniorpartner der SPD in einem »Mitte-Links-Bündnis«
werden, damit geht sie noch weiter nach rechts. Bereits 1999 hatten
PDS-Parteivorstand und Bundestagsfraktion grundsätzlich eine Beteiligung an
Entscheidungen für UNO-Kampfeinsätze beschlossen. Die PDS kündigte während
des NATO-Angriffskriegs auf Jugoslawien 1999 - trotz gegenteiliger
Vorankündigung - ihre Regierungsgemeinschaft mit der Kriegspartei SPD in
Mecklenburg-Vorpommern nicht auf.
Die PDS bekannte sich im Berliner Koalitionsvertrag zu NATO und »westlicher
Wertegemeinschaft«. Gysi befürwortete, stellvertretend für die Führungsspitze
der PDS, den imperialistischen Krieg gegen Afghanistan: »Sollten sich die
Länder jedoch weigern, die für die Anschläge Verantwortlichen auszuliefern,
dann hielte ich in der Tat begrenzte militärische Aktionen für statthaft«.
Das Wahlprogramm der PDS sieht eine Berufsarmee vor, eine Voraussetzung für
eine weltweite Interventionspolitik. Antimilitarismus? Der PDS-Fraktionschef
Claus entschuldigte sich bei Bush, anlässlich dessen Berlinbesuchs vom 23.
Mai 2002, unterwürfig für harmlose Proteste dreier PDS-Bundestagsabgeordneter
gegen die US-Kriegspolitik.
Der deutschnationale, militaristische Mix aus grundsätzlicher Befürwortung
von deutschen Militäreinsätzen im Ausland, - getarnt als Friedenspolitik und
zivilisatorische Erziehungsmaßnahmen -, kombiniert mit dem Wiederstolzsein
auf Deutschland auf die Zimmer-Tour oder auf die
Modrow-Deutschland-einig-Vaterland-Art und verbunden mit der Illusion vom
»sozial gebändigten Markt« (Beschluss des PDS-Parteitags 2001 in
Cottbus), -
eines Kapitalismus', der bei Regierungs-Gysi prompt zum »Sozialismus«
mutierte -, und vielen Spielarten des Rassismus und Nähe zu
deutschnationalem und völkischen Gedankengut im Mittelbau der PDS,
begründet, dass die PDS-FunktionärInnen bereit sind, die Interessen des
deutschen Kapitals mit Waffengewalt durchzusetzen, sobald und falls ihre
Chance kommt.
Das Übel an der Wurzel packen: Emanzipatorischer Widerstand und
außerparlamentarische linke und radikalökologische Politik.
Wer am 22. September 2002 die deutsche Einheitspartei
CDU/CSU/FDP/Grüne/PDS/SPD wählt, ist mit verantwortlich für die Durchsetzung
eines gnadenlosen Arbeits- und Verwertungszwangs des Kapitals und
legitimiert ein imperialistisches Deutschland.
Unser Ziel ist nicht, »Arbeit für alle« (CDU), »Arbeit, Arbeit, Arbeit«
(SPD) oder »Arbeit!« (PDS).
Wir brauchen keine körperlich und psychisch
kaputtmachende Arbeit, mit der wir dazu noch viele sinnlose, menschen- und
naturzerstörerische Dinge herstellen. Ein menschenwürdiges Leben ist nur in
einer Gesellschaft ohne Lohnarbeit, Geld und Waren vorstellbar, eine
Gesellschaft, die Gebrauchsgüter herstellt, ohne deren Herstellung
asketisch-zwanghaft zu regulieren, aber auch ohne das grenzenlose Wachstum
des kapitalistischen Wirtschaftens mit seinem Zwang zu Konkurrenz und
Leistung, Egoismus, Konsum und Ellenbogengesellschaft.
Wir wollen für alle Menschen ein Leben ohne Hunger, Krieg, Ausbeutung und
Erniedrigung. Wir wollen eine Gesellschaft, die auf Solidarität und sozialer
Gleichheit aufbaut und in der es keine Ausbeutung und keine Herrschaft von
Menschen über Menschen mehr gibt. Eine Gesellschaft ohne Nation und Staat, in
der sich die Menschen in Räten organisieren und in basisdemokratischen
Strukturen bestimmen, wie sie leben und was sie produzieren wollen.
Die Herrschaftsverhältnisse in Betrieben, in Militär und Polizei, in
Schulen, Hochschulen und in Familien usw. sind nicht durch Wahlen
abzuschaffen. Vielmehr ist es notwendig, sich außerparlamentarisch und
basisdemokratisch, emanzipatorisch, kompromisslos und organisiert
zusammenzuschließen. Gegenmacht und gesellschaftliche Veränderung
entstehen
aus der kollektiven Erfahrung von politischen Kämpfen und aus direkter
Beteiligung an Konfrontationen wie z.B. Streiks, Demonstrationen,
Blockaden
und Besetzungen. Sie entstanden und entstehen aus dem anstrengenden Kampf
in
Basisbewegungen in denen gesellschaftliche Gegenmacht aufgebaut wird, aus
kluger Militanz und ätzender
Kapitalismuskritik, aus sozialem Widerstand und Klassenkampf von unten.
Die Ökologische Linke ist ein Angebot für Menschen, die eine
antikapitalistische, antiautoritäre, radikalökologische, feministische und
antirassistisch-antinationale Politik unterstützen wollen, mit dem Ziel:
»...alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes,
ein
geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist« (Karl Marx).
Stellungnahme des BundessprecherInnenrates (BSR) der Ökologischen Linken zur Bundestagswahl 2002 Bundeskontaktadresse: Ökologische Linke c/o Manfred Zieran, Neuhofstr. 42 60318 Frankfurt/M. Infopaket Ökologische Linke 3 Euro inkl. Porto/Versand. Nur gegen Vorkasse! Bestellung an: Bundeskontaktadresse, Ökologische Linke, c/o Manfred Zieran, Neuhofstr. 42, 60318 Frankfurt/M.