Am Jahrestag des Kriegsbeginns:
Rückzug aus der Kriegslogik
Am
20. März vor einem Jahr begann der
US-geführte Krieg gegen den Irak. Millionen Menschen in aller Welt gelang es
damals nicht trotz massenhafter Proteste die Kriegslogik zu stoppen. Heute
stellen sich alle Kriegsvorwände als das heraus was sie schon immer bei diesem
und früheren Kriegen gewesen sind: Lügen.
Alle
Befürchtungen der Friedensbewegung haben sich bewahrheitet: Tausende Menschen starben
in diesem Krieg. Im Irak herrscht schlimmerer Hunger und Elend als zuvor. Statt
Demokratie erleben die Menschen im Irak ein Besatzungsregime, das der
Destabilisierung und der Ethnisierung des Irak keinen Einhalt gebieten kann oder
will, das anstelle des Wiederaufbaus die Privatisierung und Verschleuderung der
Ressorcen das Landes an westliche Konzerne betreibt. Die behauptete
Stabilisierung der Region ist vorhersehbar ausgeblieben. Stattdessen hat sich
der Konflikt zwischen Israel und dem arabischen Palästina weiter verschärft.
Ein gerechter Friede scheint dort ferner denn je.
Damals
hat die Bundesregierung in der UNO dem
Krieg gegen den Irak widersprochen. Heute stellt sich aber immer deutlicher
heraus, dass auch die rot-grüne Politik derselben krausen Logik folgt, mit der
die USA und ihre Verbündeten in den Krieg gezogen sind. Diese
Kriegslogik heißt: immer mehr und neue Waffen, immer mehr und neue
Eingreiftruppen, immer mehr und neue Kriegseinsätze
Der
Entwurf für eine Verfassung der EU
erhebt Militäreinsätze in fernen Ländern und ständige Aufrüstung sogar zum
Verfassungsziel der Europäischen Union. Auch diese Logik stützt sich ausschließlich
auf Lügen:
Es
ist eine Lüge, daß die Zukunftsprobleme der Menschen durch Militär, Aufrüstung und
Kriegseinsätze gelöst werden könnten. Weder der Kampf gegen Terroristen und
schon gar nicht der Kampf gegen Hunger, Elend , Krankheit und Unterentwicklung
kann mit militärischen Mitteln gewonnen oder auch nur geführt werden. Im
Gegenteil: Die weltweiten Rüstungsausgaben von nur sechs Monaten würden
ausreichen zur Deckung eines 20-jahres-Programmes zur Versorgung aller
Entwicklungsländer mit Grundnahrungsmitteln und einem Basisgesundheitssystem.
Diese Zahlen zeigen:
Militär
und Hochrüstung sind nicht Teil einer Lösung sondern Teil des Problems.
Deshalb fordern wir heute,
ein Jahr nach dem Irakkrieg, den
Rückzug
aus der Kriegslogik!
das
heißt für die USA
Rückzug
aus dem Irak. Herstellung von
Demokratie, Achtung der Menschenrechte, Wiederaufbau und Herstellung der Souveränität
im Irak unter Kontrolle der UNO
Das
heißt für die Europäische Union:
Rückwärtsgang
bei der Militarisierung der
sogenannten gemeinsamen Außenpolik
Rücknahme
des Verfassungsentwurfes der EU,
Auflösung
aller schnellen Eingreiftruppen der EU und der NATO
Rücksicht
auf die sozialen und demokratischen Rechte der Menschen
Das
heißt für die Bundesregierung:
Rückzug der
Bundeswehr aus allen Kampfeinsätzen in Afghanistan, Afrika, Jugoslawien
Auflösung aller
Eingreiftruppen wie z.B. dem KSK in Calw
Rückwärtsgang
bei Aufrüstung und Waffenbeschaffung. Vollgas voraus für die Abrüstung.
Rückzug
vom Sozialabbau von der
Zerstörung der Sozialsysteme, von der neoliberalen Deregulierung zu Lasten der
arbeitenden Menschen
Rückbesinnung auf
die soziale Gerechtigkeit.
Wir widersetzen uns
der Kriegslogik!
Samstag
20. 3. 2004 - Jahrestag des Kriegsbeginns Kundgebung
und Demonstration im Rückwärtsgang 10
- 12 Uhr Schlossplatz
Infostände, Aktionen, Performance der ver.di-Jugend ... 11.30
Uhr Kundgebung
11.55 Uhr Wir Widersetzen uns 12.00 Uhr Erste Stuttgarter Rückzugsdemo 13.00 Uhr Mahnmal für die Opfer des
Faschismus/Karlsplatz: Abschlusskundgebung |