Neuere Meldungen

Gemeinderat beschließt:

Mehr Verkehr für die Heerstraße in Vaihingen

25.7.2000 / VorOrt

Wer es schafft mit der bloßen Drohung, nicht im Unteren Grund zu bauen, den Gemeinderat der Stadt Stuttgart zu einer Senkung der Gewerbesteuer zu erpressen, der wird es wohl auch fertig bringen, daß die Zahl der Parkplätze im Baugebiet Unterer Grund nicht an den geltenden Richtlinien gemessen wird. So denkt man wohl in der Chefetage des Telefonriesen Debitel und forderte für den Unteren Grund nicht nur eine Änderung des beschlossenen Bebauungsplanes entsprechend den eigenen Wünschen nach dichterer und umfangreicherer Bebauung, sondern auch gleich eine Erhöhung der Parkplätze von 1 500 auf 2 500. Da sind zumindest die Grünen, denen inzwischen die Wirtschaftförderung auch über alles geht, dann doch etwas erschrocken und protestierten ein wenig. Schließlich stimmte man dann aber doch zu, nachdem beschlossen wurde, die Heerstraße zur zweiten Erschließungsstraße des Gewerbegebietes Unterer Grund zu machen und dafür an der Ecke Robert-Leicht-Str. / Heerstraße / Zufahrt zum Unteren Grund einen Kreisverkehr einzurichten.
Darüber werden sich die Anwohner der Heerstraße, den man seit Jahren Verkehrsberuhigung und Rückbau ihrer Straße verspricht, was auch seit mindestens 10 Jahren beschlossen ist, aber nie realisiert wurde. Das Geld hierfür - 1 Million DM - sei nicht vorhanden, so die Begründung über all die Jahre. Jetzt investiert die Stadt 4 Millionen DM für die verkehrliche Erschließung des Gewerbegebietes Unterer Grund. Und damit gibt's für die Heerstraße statt Verkehrsberuhigung ein paar Tausend Autos am Tag mehr, die an den Wohnhäusern vorbeirauschen.
Der Bezirksbeirat wurde zu der jetzt beschlossenen Verkehrserschließung entsprechend dem neuen Demokratieverständnis des Stuttgarter Gemeinderats gleich gar nicht gehört.

Zukunft der Vaihinger Ortsmitte

CDU will Bürger/innen erst hören, wenn alle Entscheidungen getroffen sind

20.6.2000 / VorOrt

Auf seiner öffentlichen Sitzung im Mai hatte der Bezirksbeirat auf Antrag von Bezirksbeirätin Wedekind auch mit den Stimmen der CDU-Fraktion beschlossen, innerhalb von acht Wochen einen Ausspracheabend für die Vaihinger Bevölkerung zur Zukunft der Vaihinger Ortsmitte, insbesondere des Schwabenbräu-Areals und des Fruchtsaftgeländes durchzuführen. Als Termin war inzwischen vom Bezirksamt der 27.6. festgesetzt worden.
Der Beschluß wurde allgemein als positiver Schritt zu ein wenig mehr Bürgerbeteiligung und Demokratie gewertet und allenthalben begrüßt.
Jetzt hat die CDU im nicht-öffentlichen Teil (!!) der Sitzung des Rates am 20.6. beantragt, den Bürgerabend auf September zu verschieben. Auf einen Zeitpunkt also, zu dem auch die Vorentscheidungen auch für die künftige Nutzung des Fruchtsaftgeländes bereits gefallen sein werden. Mit der Hilfe von Hubert Steimle und auf Grund des Umstandes, daß ein Bezirksbeirat der SPD die Sitzung bereits verlassen hatte, wurde der Antrag der Christdemokraten auch mehrheitlich angenommen.
Der nichtöffentlich gefaßte Beschluß über die Vertagung ist mit großer Wahrscheinlichkeit allerdings unwirksam, da der Antrag der CDU in öffentlicher Sitzung hätte gestellt werden müssen. Es bleibt aber natürlich die Frage, ob sich jemand finden wird, der die Veranstaltung zum rechtmäßig beschlossen Termin durchführen wird.

Debitel verlangt Bebauungsplan-Änderung für den Unteren Grund
Stadt und Bezirksbeirat Vaihingen folgen umgehend

20.6.2000 / VorOrt

Auf seiner Sitzung am 20.6.2000 hat der Bezirksbeirat Vaihingen einer weiteren Verdichtung und Zunahme der Baumassen im Unteren Grund zugestimmt. Der Telefon-Konzern Debitel, den der Oberbürgermeister und seine Gehilfen in der CDU-Fraktion des Gemeinderats um jeden (ökologischen) Preis im Unteren Grund ansiedeln wollen, war mit den im bisherigen Bebauungsplan festgeschriebenen Baumassen nicht zufrieden. Deshalb soll jetzt schnell mal der Bebauungsplan neu aufgestellt und bereits im Vorgriff Debitel die Bauerlaubnis im größeren Umfang erteilt werden.
Die Grünen stimmten gegen den Aufstellungsbeschluß, die SPD enthielt sich der Stimme. Bei der Vorstellung der weiteren Bauabsichten der Landesbank wurde zugleich deutlich, daß inzwischen sämtliche, ohnehin immer wieder stark abgemilderten Schutzvorkehrungen zur Milderung klimatischer Schäden für die Innenstadt keine Bedeutung mehr haben. Die vom Amt für Umweltschutz noch als Mindestforderung verlangte mindestens 60-100 m breite Schneiße zwischen den Baukörpern ist bei den neuen Plänen einfach verschwunden. Und offensichtlich interessierten sich die Bezirksbeiräte nicht mehr um die allgemeine Erhöhung der Schadstoffbelastung durch den Autoverkehr von ca. 4 OOO geplanten Arbeitsplätzen, sondern allenfalls noch dafür, wie der zunehmende Autoverkehr auf das Gelände gebracht werden kann, indem man die Zufahrtsmöglichkeiten verbessert.

Gemeinderatsausschuß billigt einstimmig die Pläne Häusslers auf dem Brauereigelände in Vaihingen hauptsächlich Büros zu bauen.

23.5.2000 / VorOrt

Auch SPD und Grüne stimmten im Umwelt- und Technik-Ausschuß des Gemeinderats  für die Ausschreibung eines Wettbewerbs zur Neugestaltung des Schwaben-Bräu-Areals in Vaihingen, wonach dort 30 000 m2 Büroflächen, 12 500 m2 Läden, 7000 m2 Gastronomie, sowie 1450 Parkplätze entstehen sollen. Damit konnte sich der Investor über die einstimmige Annahme seiner Pläne freuen, an deren ursprünglichen Fassung lediglich kleinere Korrekturen vorgenommen wurden. So wurde den Architekten aufgegeben, das Gebäude der Brauereigaststätte möglichst zu erhalten. Außerdem soll ein verkehrliches Gutachten über die Auswirkungen der Neubebauung auf die Verkehrssituation in Vaihingen eingeholt werden. Zu der vagen Formulierung, auch Flächen einzuplanen, die später auch eine Wohnbebauung zuliesen, erklärte Häussler gleich nach der Sitzung, er werde in keinem Fall Wohnungen auf dem Areal bauen. Und auch der in die Vorgaben aufgenommene Vorschlag der Gemeinderäte, großzügigere Freiflächen einzuplanen, ändert wenig an der Bauverdichtung im Ortskern, solange dort unverändert 54 000 m2 untergebracht werden sollen. Nur dass die Gebäude dann eben höher werden.

Vaihinger Bezirksbeirat lehnt Häussler - Pläne für das Schwabenbräuareal ab

16.5.2000 / VorOrt

Nach fast dreistündiger Beratung, an der auch Rudi Häussler und sein Planungsstab, sowie der Leiter des Stadtplanungsamtes teilnahmen, hat der Bezirksbeirat Vaihingen die von Häussler bereits verschickten Vorgaben für den Architektenwettbewerb über die künftige Bebauung des Schwabenbräugeländes in Vaihingen abgelehnt.

In der Aussprache war deutlich geworden, daß Häussler entgegen seiner wiederholten Beteuerungen, es ginge ihm bei dem Projekt nicht um Gewinn, sondern allein um eine gute Lösung für Vaihingen, nicht bereit ist, Änderungen an der beabsichtigten Baudichte und Nutzungsmischung zu akzeptieren, die zu einer Verwertungsminderung führen würden. Zu der von SPD und Grünen vorgebrachten Forderung, entsprechend dem Willen der Vaihinger und der Planungswerkstatt auch Wohnungsbau auf dem Nordareal aufzunehmen, erklärte der Investor: "Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, daß Häussler keine Wohnungen bauen wird."

Daß die Vorlage als Ganzes abgelehnt wurde, war allerdings Verdienst der CDU-Fraktion. Diese hatte nämlich per Abstimmung erzwungen, daß über keinen der zahlreichen Korrektur- und Änderungsvorschläge der SPD und Grünen abgestimmt werden konnte, sondern nur noch ein Ja oder Nein zu den Häussler-Plänen als Ganzes zur Entscheidung stand.

Häussler bestätigt die von VorOrt bereits vor Monaten gemeldeten Pläne für den Bau eines Daimler Schulungszentrums auf dem Fruchtsaftgelände

16.5.2000 / VorOrt

Überraschend hat Rudi Häussler auf der Bezirksbeiratssitzung am 16.5.00 bestätigt, was VorOrt bereits vor Monaten gemeldet hatte: Auf dem Leicht-Gelände, das inzwischen ebenfalls von der Häussler-Gruppe gekauft wurde, soll ein internationales Schulungszentrum der Firma Daimler-Crysler gebaut werden. Dies war bisher von immer wieder als reine Spekulation abgetan worden.
Auf die Frage von Bezirksbeirat Klaus Trott (SPD), was er, Häussler, zu dem Gerücht, daß auf dem Südgelände ein Daimler-Schulungszentrum entstehen soll, sage, erklärte der Investor:

"Ich antworte grundsätzlich nicht auf Gerüchte. Ich nehme zu Gerüchten nicht Stellung. Ich kann Ihnen aber etwas anderes sagen: Die Häussler Gruppe hat von Daimler-Crysler den Auftrag, einen Standort für eine Akademie zwischen Untertürkheim und Sindelfingen zu finden. Und wir hoffen, daß wir da für Vaihingen etwas tun können."

Häussler - Pläne für das Brauerei-Gelände sind eine Katastrophe für Vaihingen

5.5.2000 / VorOrt

Die bereits mit dem Oberbürgermeister abgesprochenen Pläne des Großinvestors Häussler für die Neubebauung des Schwabenbräuareals stehen in krassem Widerspruch zu nahezu allem, was an Zielsetzungen und Vorstellungen in den vergangenen Jahren von der Vaihinger Bevölkerung und auch der Stadtverwaltung entwickelt wurde. Sie stehen auch im Widerspruch zu Häusslers eigenen Aussagen über die Fehler der ursprünglichen Planungen von Bülow und seinen schönen Worten von der Schaffung eines "lebendigen und lebenswerten Ortskerns". Ganz offensichtlich sind sie ausschließlich an einer maximalen Kapitalverwertung und Profiterzielung orientiert.

Bebaute Fläche:
"Kein Gigantismus" (R. Häussler, Filderzeitung 2.7.99)
"Ein Zentrum mit 20 000 Quadratmetern wäre hirnrissig, diesen Bedarf gibt es nicht." (R. Häussler, Stuttgarter Zeitung vom 1.7.99 zu den Absichten von Bülow).
Die Planungswerkstatt und die Stadtverwaltung hat im November 1999 eine Geschoßfläche von mehr als 30 000 m2 kategorisch abgelehnt. Im Durchschnitt hat die Planungswerkstatt eine wünschenswerte Geschoßfläche von ca. 27 000 m2 ermittelt.

Häussler plant nun nicht weniger als 54 000 m2 Geschoßfläche.

Nutzungsmischung:
"Planungsziel: Leben, Wohnen, Einkaufen". (R. Häussler, Stuttgarter Zeitung 1.7.99)
Die jetzt geplante Nutzungsmischung steht in krassem Gegensatz zu den Ergebnissen der Planungswerkstatt:

 

 

Planungswerkstatt

Häussler-Plan

Wohnen

1 800 0

Büros

4 750 33 000

Kultur / Gastronomie

4 000 2 600

Großer Einzelhandel

10 000 9 000

Kleiner Einzelhandel

4 500 10 000


Parkplätze
Die Planungswerkstatt hatte gefordert, nicht mehr als 500 Parkplätze auf dem Nordareal einzurichten, um das langfristige Ziel der Verkehrsberuhigung in der Vaihinger Ortsmitte nicht zu gefährden.
Die Stadtverwaltung hat aus demselben Grund im November 1999 die Zahl von 600 Parkplätzen als Maximum bezeichnet. Bülow war mit seinem Plan, 800 Parkplätze einzurichten am Widerstand der Vaihinger Bürgerinnen und Bürger gescheitert.
Häussler will nun nicht weniger als 1 450 Parkplätze bauen. Das heißt allein für Parkplätze würden ca. 37 000 m2 benötigt. Das ist das 1,4- fache der vorhandenen Grundfläche.

Einbindung in die Umgebung / Durchlässigkeit des Geländes
Die Planungswerkstatt hatte unmißverständlich die vollständige Durchlässigkeit des gesamten Geländes für den öffentlichen Fuß- und Radverkehr gefordert.
Häussler plant, das Gelände durch überdachte Passagen zu erschließen, die nachts geschlossen werden.

W.H. Stengel - Wieder einmal voll daneben gelangt

Er ist wieder einmal total auf dem Laufenden unser Willy Helmut und weist uns alle auf die Bezirksbeiratssitzung am 18.7. 2000 hin. Dort, so schreibt er uns "gehören die ersten 5 Minuten wie immer hier wohnhaften Bürgerinnen und Bürgern, die sich ohne jede Scheu mit sie bedrängenden Fragen an den Bezirksvorsteher wenden können - eine Gepflogenheit, auf die ich gerne hinweise, weil sie leider noch immer nicht selbstverständlich ist."
Die Gepfogenheit, auf die der sachverständige und immer gut informierte Mann hier nochmal gerne hinweist, ist tatsächlich keine Gepflogenheit, die "wie immer" gepflegt wird, sondern eine nach hartem Ringen von Bezirksbeirätin Wedekind auf der letzten Sitzung durchgesetzte Neuerung, die auf der Sitzung am 18. erstmals praktiziert wird. Und es geht dabei auch nicht darum, daß sich die Bürger/innen mit Fragen an ihren Bezirksvorsteher wenden dürfen, sondern daß die Vaihinger die Möglichkeit erhalten, dem Bezirksbeirat Anregungen zu geben, mit welchen Themen er sich befassen soll.

Entlastungswirkung der Ostumfahrung bleibt deutlich hinter den Prognosen zurück - Stadt plant Ausbau statt Rückbau der Hauptstraße

Laut den jüngst im Umwelt- und Technik-Ausschuß des Gemeinderats vorgestellten Ergebnisse einer Verkehrszählung nach einem dreiviertel Jahr Ostumfahrung hat die Umgehungsstraße nicht die vorhergesagte Entlastung für den Vaihinger Ortskern gebracht. Seitens des Tiefbauamts wurden die von den Prognosen abweichenden Verkehrsmengen mit den noch nicht vollzogenen Rückbaumaßnahmen im Ortskern Vaihingens begründet. Doch statt dem versprochenen Rückbau der Hauptstraße in Vaihingen hat die Stadtverwaltung inzwischen ganz andere Pläne:  Zur Erschließung des Häussler-Komplexes auf dem Brauerei- und Fruchtsaftgelände soll die Hauptstraße auf vier Spuren, die Seerosenstr. auf fünf Spuren  ausgebaut werden.

Die Ergebnisse der Verkehrszählung im einzelnen:

Ostumfahrung:  

18 500
Fahrzeuge/ Tag

 

(Prognose: 
25 0000
)

Hauptstr. (zwischen Auto-
bahn und Krehlstr.

22 400

(unverändert)

(Prognose: 19 300)

Hauptstr. (zwischen Krehl-
und Seerosenstr.)

16 800

(vorher 21 400)

(Prognose: 18 000)

Seerosenstraße

5 100

(vorher 9 300)

(Prognose:   5 200)

Möhringer Landstr.
zwischen Ruppmannstr.
und Am Wallgraben

14 300

(vorher 19 600)

(Prognose:  9 600)